Universitäten sind Hauptträger der Grundlagenforschung in Österreich
Die Universitäten als Betreiber von forschungsgeleiteter Lehre und Hauptträger der Grundlagenforschung in Österreich nehmen in dieser Doppelrolle einen eigenständigen Platz in der österreichischen Forschungslandschaft ein, der auch in der Forschungsstrategie 2020 des Rates FTE zum Ausdruck kommt. Immerhin werden die Universitäten in 45 der insgesamt 269 Textbausteine direkt angesprochen. Eine Reihe von Erkenntnissen und Empfehlungen des Rates FTE bezüglich der Strategieelemente – von der Infrastruktur bis zur Internationalisierung – decken sich dabei mit langjährigen Forderungen der Österreichischen Universitätenkonferenz (uniko) und sind daher begrüßenswert.
Keinesfalls akzeptabel ist jedoch für die Universitätenkonferenz die angesprochene Reduktion des General University Funds (GUF) zu Gunsten kompetitiver Mittel, wie sie der Rat unter der Überschrift „Instrumente“ anregt. Demnach wäre der Wissenschaftsfonds FWF „ab 2010 pro Jahr mit einem Prozent des GUF (eventuell vom Zuwachs des GUF) auszustatten bis zu einer kumulierten Summe von fünf Prozent“. Dieser Vorstoß ist deshalb nicht nachvollziehbar, weil die notorisch unterdotierten Universitäten seit Jahren unter lückenhafter Infrastruktur und mangelnder Basisausstattung leiden – daran ändern auch die jüngsten Zusagen bezüglich Aufstockung des Uni-Budgets für die kommenden Jahre nichts.
Dessen ungeachtet hat sich die uniko in den vergangenen Monaten mehrfach für eine ausreichende Budgetausstattung des FWF ausgesprochen, die auch für die Qualitätsorientierung der Universitäten von großer Bedeutung ist. Das enthebt die öffentliche Hand aber nicht von ihrer Verpflichtung, die eigenen Vorgaben und Vorhaben (siehe Entschließungen des Nationalrats 2007 und 2008) ernst zu nehmen und den Anteil der Ausgaben für den tertiären Sektor kontinuierlich auf zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes zu steigern. Die uniko weiß sich speziell in diesem Punkt eines Sinnes mit dem Forschungsrat und wird - so wie dessen Exponenten - bei der Beobachtung und Einmahnung dieser Fortschritte nicht locker lassen.