200
SL 14 Strategische Leitlinie: Instrumentarium für Unternehmen ausdifferenzieren
Das Instrumentarium für den Unternehmenssektor ist problemspezifisch auszudifferenzieren. Zur Steigerungen der F&E-Intensität im Unternehmenssektor sind insbesondere die Klein- und Mittelbetriebe zu addressieren, deren Potenzial in Österreich noch lange nicht ausgeschöpft ist. Die risikohaften und wachstumsorientierten Finanzierungsmöglichkeiten für junge, innovative technologieorientierte Unternehmen sind weiter auszubauen. Das Innovationsverhalten der österreichischen Wirtschaft zeichnet sich durch einen hohen Ressourceninput, aber nur wenige radikale Innovationen aus. Der Risikoaspekt ist daher verstärkt in FTI-Programme zu integrieren. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Risikogehalt einer Innovation unternehmensindividuell ist und von den Erfahrungen und Fähigkeiten der Unternehmen abhängt. Um zur Europa- und Weltspitze im FTI-Bereich vorzustoßen, braucht Österreich starke Forschungszentralen. Dies ist vor dem Hintergrund eines ansteigenden konzerninternen Konkurrenzkampfs um Forschungskompetenz von großer Bedeutung. Stiftungen sind relevante Akteure der Forschungsförderung für alle wissenschaftlichen Disziplinen. Zahlreiche Großunternehmen oder private Firmen stellen durch private Stiftungen beträchtliche Mittel nachhaltig für die Förderung von FTI zur Verfügung.Die Möglichkeiten der Nutzung von private Stiftungen als Finanzierungsinstrument sind zu prüfen.
Kommentare
Radikale Innovationen und Risk awareness
Radikale Innovation : wie im Par. 193 vertrete ich auch hier die Ansicht:
Die Förderung radikaler, jedoch marktnaher Innovationen erfordert auch in der Förderungs-entscheidung durch die fördernde Stelle eine hohes Maß an unternehmerischem Beurteilungsvermögen und Risikobereitschaft. Die nach bankwirtschaftlichen Maßstäben ausgerichteten Förderungspräferenzen sind durch unternehmensbezogene, innovative und den zukünftigen Absatzmanrkt der Innovation abbildende Kriterien zu ersetzen. Beispiele dafür sind in der VC Szene ersichtlich.
Ad Riskobewußtsein und -bereitschaft:
Zusätzlich ist zu beachten, daß die (Beak even-) Time To Market für radikale Innovationen, deren Ergebnis ein serienfähiges Produkt sein soll , oft zwischen 5 und 10 Jahren beträgt (Beispiele aus der Elektrochemie, der Brennstoffzellenforschung, der Werkstoffforschung). Folglich sind die stufenweise erweiternden Kapitalzuführungen und Risikobeurteilungen mit einer steigenden "institutionellen Ungeduld" begleitet, die derzeit zumindest in einem steigenden Unwillen bei kumulierten Beträgen über 5 Mio€ (3 Jahre Forschung)mündet.