Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft stärken
Je mehr Wissenschaft, Forschung und Innovation individuell spürbar in das Leben jedes Einzelnen eingreifen, umso wichtiger wird der aktive Dialog zwischen diesen Bereichen. Ziel der FTI-Strategie 2020 ist daher unter anderem die Etablierung vielfältiger, vor allem aber nachhaltiger Möglichkeiten der Kommunikation und Partizipation.
Daher freut es mich besonders, dass sich die Diskussion des Arbeitsentwurfs der Strategie 2020 des Rates für Forschung und Technologieentwicklung auf einem hohen Aktivitätsniveau entwickelt. 30.000 Zugriffe auf die Seite und eine durchschnittliche Verweildauer von mehr als 16 Minuten sind Indiz dafür, wie wichtig partizipative Prozesse für die Community sind.
Kommentare
Dialog und Partizipation
Wir begrüßen es ausdrücklich, dass die Strategie diese Fragen aufgreift, sie bleibt in diesem Punkt jedoch hinter dem internationalen Diskussionsstand und dem bislang Erreichten zurück. (Was kein österreichisches Spezifikum ist.)
Die Zivilgesellschaft sollte ihre Anliegen in Forschung und Entwicklung einbringen können. Bestehende und bewährte Modelle dazu sollten gestärkt, neue Modelle durch die scientific communities erprobt werden. Warum nicht Problemstellungen und Entwicklungschancen in breiten Bevölkerungskreisen erheben? Warum nicht BürgerInnen ermöglichen, Forschung anzuregen und sich direkt über wissenschaftliche Entwicklungen zu informieren? Durch solche bürgerInnennahe Forschungen und Entwicklungen würde der potentielle Nutzen von Forschung und Entwicklung augenscheinlich. So könnte Vertrauen in Forschung und Entwicklung geschaffen werden.
Die Strategie spricht von der black box Wissenschaft. Zu Recht. Zwar erfahren wir von mehr oder weniger spektakulären und mitunter kuriosen Ergebnissen von Forschung und Entwicklung, aber selten wie sie zustande kamen. Es fehlt an der Vermittlung dessen, wie Forschung vor sich geht und worin ihre Grenzen bestehen. So bleibt es nicht beim Staunen, sondern werden Verstehen und kritische Diskussion möglich. Denn wir haben ohnehin nicht zuviel, sondern zu wenig kritische Diskussion von Forschung und Entwicklung.