Flexibilisierung des Governance-Systems
Der vorliegende Entwurf der „Strategie 2020“ des Rates für Forschung und Technologieentwicklung liefert gemeinsam mit der gleichfalls publizierten Systemevaluierung einen zentralen Input in die Diskussion zur Erstellung einer verbindlichen FTI-Strategie für Österreich. Eine Diskussion, die aktueller und wichtiger denn je ist.
Forschungs- und Innovationsförderung ist zwar nicht das einzige, aber sicher ein wichtiges Instrument im Spektrum der FTI-Politik, öffentliche Investitionen in F&E gehören zu den zentralen Aufgaben des Staates. Die FFG versucht, dieser Aufgabe für den wirtschaftsorientierten Bereich mit einem Maximum an Effizienz und Effektivität nachzukommen. Regelmäßige Budgetsteigerungen sind jedoch – zu mindestens in gleicher Relation wie im Grundlagenbereich – dafür unabdingbar.
Die Empfehlungen des Rates beinhalten eine Reihe von guten Vorschlägen zur Verbesserung des Systems. Wir freuen uns auf eine intensive Detaildiskussion und sind für alle Anregungen zur Verbesserung unseres Angebotes offen.
Eine effiziente Abwicklung kann nur in einem flexiblen Governance-System mit entsprechender Selbständigkeit der Agenturen im inhaltlichen und budgetären Bereich erfolgen. Wir unterstützen die diesbezügliche Empfehlung des Rates vollinhaltlich.
Kommentare
Governance - Flexibilisierung
Der Governance-Begriff - bzw. auch „Good Governance“ - wie er heute in Europa entwickelt und in Randnummer 222 der Strategie 2020 zu Grunde gelegt wird befasst sich mit der Qualität der Zusammenarbeit und Entscheidungsfindung zwischen staatlichen und gesellschaftlichen Gruppen in Angelegenheiten von öffentlichen Interesse und hat per se nichts mit Flexibilisierung oder effizienter Abwicklung zu tun. Aus dieser Perspektive betrachtet können „Good Governance“- Prozesse sehr unflexibel und die Abwicklung ineffzient sein.