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SL 1 Strategische Leitlinie: Bildungszugang verbessern
Um Qualifikationspotenziale auszuschöpfen, gilt es, alle in Österreich lebenden Personen gezielt in die Weiterentwicklung der Humanressourcen mit einzubeziehen. Dazu ist es notwendig, durch aktives Ansprechen bildungsferner Schichten der sozialen Selektivität des Systems entgegen zu wirken .Um mehr Personen für eine Ausbildung im tertiären Bereich zu gewinnen, ist eine entsprechende finanzielle und strukturelle Ausgestaltung der Universitäten notwendig. Durch ein ausgewogenes Betreuungsverhältnis und die attraktivere Gestaltung sämtlicher Studienfächer, insbesondere im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich, müssen die Abschlussquoten erhöht werden.
Kommentare
Bildungsferne Schichten/Fachhochschulen
Fachhochschulen haben eine besondere Stärke bildunsferne Schichten anzusprechen. Dies sollte hier berücksichtigt werden und Fachhochschulen ausgebaut werden.
bildungsferne Schichten an FH's
diese Sicht erscheint mir viel zu optimistisch - ich fürchte der tertiäre Bildungssektor ist in keinster Weise in der Lage, die Defizite des primären und sekundären Schulsystems zu flicken
lebenslannges lernen
in diesem zusammenhang MUSS ganz dezidiert auch auf lebenslannges lernen eingegangen werden!!!
Fernsehen
Mir fehlt hier gerade beim Ansprechen bildungsferner Schichten die Rolle des Fernsehens, sei es ORF oder andere. Gerade bei Sprachenförderung (englischsprachige Sendungen, ggf. mit Untertitel wie in kleineren Sprachräumen üblich) wäre hier mit sehr geringem finanziellem Einsatz viel möglich.
englisch oder türkisch
Richtig! Der ORF-General überlegt manchmal leise ob man nicht Sendungen auf türkisch ausstrahlen soll. Das ist sicher wichtig. Unverständlich ist hingegen, dass englischsprachige Programme weiterhin synchronisiert werden. Generell sollten einfach mehr Sendungen in der Originalsprache gebracht werden.
Bildungsauftrag? Kompetitiv vergeben!
Genau!
Offiziell sollte der ORF ja einen Bildungsauftrag erfüllen - in Wirklichkeit tut er es nur in sehr eingeschränktem Maße. Um hier Bewegung rein zu bringen könnte man z.B. die Gebühreneinnahmen kompetitiv an alle Fernsehsender, egal ob ORF und privat vergeben. So könnte man etwa Förderungen für Sendungen mit populärwissenschaftliche Sendungen mit naturwissenschaftlich/technischen Hintergrund ausschreiben, oder anderwertig steuern (z.B. in Richtung Filme in Originalversion!)
Und: Früher gabs doch Sprachkurse in Englisch, Französisch, Russisch im Fernsehen - wo sind die geblieben?
finanzielle und strukturelle Ausgestaltung
Dieser Hinweis sollte sich in keiner Weise ausschliesslich auf "Universitäten" beziehen, es sollte jedenfalls der Ausdruck "Hochschule" verwendet werden, da gerade der Fachhochschulsektor in Hinblick auf das Aktivieren bildungsferner Schichten bereits jetzt wesentliches leistet und aufgrund der Regionalität sehr gut in der Lage ist hier bestehende Potentiale bei ausreichender Ausstattung auszuschöpfen.
finanzielle Ausgestaltung der Fachhochschulen
„Um mehr Personen für eine Ausbildung im tertiären Bereich zu gewinnen, ist eine entsprechende finanzielle und strukturelle Ausgestaltung der Universitäten notwendig..“
Gerade die Fachhochschulen sind es, die den bildungsferneren Schichten den Zugang zur tertiären Ausbildung ermöglichen. Es wäre daher sinnvoll, gerade die FHs, die aufgrund ihrer erweiterten Zugangsbeschränkungen für die Aufnahme sozial schwächerer Bevölkerungsschichten sorgen, finanziell besser auszugestalten. Die Fachhochschulen müssen in diesen Punkt jedenfalls Eingang finden.
Qualifikationspotentiale
Die psychosoziale Dimensionen des Menschen muss viel stärker umfassend in die Betrachtung mit einbezogen. Hierher gehören psychisches Wohlbefinden, Stärkung von Interessen, Motivation und soziale Kompetenzen (u.a. Qualifikationen / Fähigkeiten zu Kooperation und Konfliktbewältigung), individueller Freiraum aber auch der Umgang mit Sicherheitsbedürfnis und individuellen sowie kollektiven Ängsten. Diese Bereiche bilden wie die ökologischen und ökonomischen Aspekte der Nachhaltigkeit die Voraussetzungen für überhaupt zukunftsfähige Entwicklung.
neue Schulkonzepte brachen auch die Beschäfftigung mit Fragen der individuellen Entfaltung, Motivation, soziale Kompetenzen (statt ausschließlichem Wettbewerb und Notenwettkampf) und musisch/künsterlische Entwicklung
Bitte sich auch Gedanken machen, warum die Interessen aus der Kindheit vielfach spätestens in der Mittelschule erlahmen und das Gelernte zum "Stoff" (man beachte das Wort!) verkommt.