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Empfehlung 1.2

Die vorschulische und schulische Sprachenförderung in Deutsch und Englisch soll verstärkt sowie eine zusätzliche gezielte Förderung der deutschen Sprachkenntnisse von MigrantInnen eingeführt werden, um das Potential für tertiäre Ausbildung besser zu erschließen. Darüberhinaus soll auch eine gezielte Förderung von mathematischen Fähigkeiten angestrebt werden.

> 2013

Kommentare

Marita Haas says:

Sprachförderung von MigrantInnen

Eine gezielte Sprachförderung von MigrantInnen kann nur dann erfolgen, wenn auch die Muttersprache gefördert und gestützt wird. Solange ein Kind seine eigenen Muttersprache nur unzureichend beherrscht, gestaltet sich das Lernen fremder Sprachen schwierig. Der sprachlichen (und somit systematischen) Benachteiligung von Kindern aus Familien mit Migrationshintergrund kann nur beigekommen werden, wenn man Muttersprache und Deutsch parallel trainiert. In Österreich wird Muttersprachenunterricht in einem sehr geringen Ausmaß als unverbindliche Übung oder Freigegenstand (in geringem Stundenausmaß) geführt, der Großteil der Kinder, die eine andere Muttersprache haben, besucht jedoch keinen diesbezügl. Unterricht.

Noch ein Hinweis dazu: In Schweden gibt es bereits seit 1967 Muttersprachenunterricht, der mittlerweile verfassungsrechtlich verankert und auch verpflichtend ist.

MMoschner says:

Sprachkenntnisse

Sprachschulung an vorderste Stelle zu reihen ist absolut löblich:
1) Es wäre wünschenswert, Maturanten - wieder - auf ein Niveau zu bringen, dass sie bei Berufseintritt wenigsten Deutsch weitgehend fehlerfrei beherrschen.
2) Ohne hervorragende Englisch-Kenntnisse werden wir auch kaum Innovation-Follower sein können. Die meisten Beiträge werden in Englisch publiziert, fast alle Fachkongresse finden in Englisch statt.

Bild von Markus Pasterk
Markus Pasterk says:

Empfehlung 1.2

Ich stimme völlig überein, dass es mehr Spachausbildung geben muss. Jedoch scheinen 2 Sprachen (deutsch und englisch) in der heutigen Zeit NICHT mehr ausreichend. Prof. Harari hat in einem seiner Referate von der Notwendigkeit gesprochen, dass junge MEnschen in der Zukunft VIER Sprachen werden lernen müssen:
ihre Muttersprache,
Englisch als Weltsprache,
eine Sprache eines Nachbarstaates,
sowie Mathematik als Wissenschaftssprache. Die Empfehlung sollte daher ambitionierter formuliert werden.

wa says:

Schulische Aktivitäten

Ja, und zusätzlich Schaffen von Awareness zum Thema Forschung und Innovation. Ganz ausgezeichnet in diesem Zusammenhang der Wettbewerb "Jugend Innovativ" mit heuer 471 Einreichungen. Der spielerische Umgang von jungen Leuten mit dem Thema ist außergewöhnlich und oftmals die Basis für großartige Erfolge. Motivation in den Schulen erhöhen, an solchen Wettbeweben teilzunehmen !!

Thomas Lindenthal says:

mathematische Fähigkeiten

Auch die in Absatz 48 festgehaltene Empfehlung nach gezielter Förderung von mathematischen Fähigkeiten ist von befremdlicher Einseitigkeit. Humanistische, künstlerische und musische Fähigkeiten (die in den letzten Jahrzehnten sowieso zugunsten der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern reduziert wurden) sind gerade im Hinblick auf die psychosozialen Voraussetzungen von dauerhaften Innovationen, umfassende Kreativität, Empathie, soziale Kompetenzen und für den sozialen Frieden unverzichtbar. Die Betonung der Qualifikation auf Naturwissenschaft, Nützlichkeit und Wettbewerb wird die künftigen sozialen und politischen Destabiliserungstendenzen noch weiter verstärken.