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Empfehlung 2.1
Zusätzliche finanzielle Mittel sollen die Bildungsangebote in der Doktorats- und der gesamten Post-Doc-Phase verbessern. Um WissenschafterInnen nach Österreich zu bringen bzw. zu halten, sind insbesondere die vertraglichen Bedingungen stärker an internationale Standards anzupassen (Tenure-Track-System, Kollektivvertrag für WissenschafterInnen).
> 2013
Kommentare
Bildungsangebot?
Das beste Bildungsangebot ist immer noch ein gut gewähltes - und genutztes - Auslandsstudium.
AuslandsSTUDIUM?
In der Empfehlung selbst gings aber eher um (Weiter)bildung im Doktorats- und PostDoc-Bereich, und nicht um Studierende.
Sie meinten also Forschungsaufenthalt im Ausland?
Auslandsstudium
Die Aussage gilt prinzipiell für jede Form von Studium.
Allerdings: je fortgeschrittener ein Studium, umso wichtiger ist es, den Horizont durch Auslandsaufenthalte und die dabei vermittelten Wissensinhalte und Erfahrungen zu bereichern.
Und Forschen, ohne über den eigenen Tellerrand zu gucken, stell ich mir in der heutigen vernetzten Welt völlig unmöglich vor. (Zugang zu Publikationen über Internet ist kein !! Ersatz für physische Präsenz vor Ort.)
PhD Stellen sind gefragt!
Mit dem Umstieg auf ein (auf dem Papier) dreijähriges (in der Praxis vermutlich meist viel längeres) PhD-Studium ist es den Studierenden immer weniger zumutbar, sich das PhD-Studium selbst zu finanzieren. Es braucht daher die Einrichtung eines Systems, wie es etwa in den USA selbstverständlich vorhanden ist, dass PhD-Stellen ausgeschrieben werden, die den Studierenden ausreichend Einkommen bieten, um nicht nebenher arbeiten gehen zu müssen.
D.h. wir brauchen eine enorme Ausweitung von Dissertationsstipendien. Das sollte nich allein über FWF-Projekte laufen, hier müsste ein anderes System her, das auch nicht rein an den Bedürfnissen der Industrie orientiert sein darf (PhD-Stellen nur für Naturwissenscahftler und Techniker?)
PhD Stipendien
Es sit richtig, dass die Vergabe von PhD über FWF Projekte nicht gut genug ist.
Eine direkte Förderung herausragender Absolventen sollte eine Selbstverständlichkeit sein:
Das schafft einen "Track-Record", das bestätigt junge Forscherinnen in ihrer Berufwahl, das macht sie unabhängiger von Ihren Betreuern, das lehrt eigenverantlich eine Karriere zu planen (und nicht gerade die Forschungsgruppe zu wöählen die einen FWF Antrag bewilligt bekommen hat)
Innerhalb dieser Stipendien sollten Mittel für Fortbildung (Kommunikation, Projekt Management, IPR etc), internationale Konferenzen und internationale Forschungsaufenthalte) zur Verfügung stehen.
Damit entsteht ein Sog, dieses auch in PhD Programmen, Doktoratskollegs etc anzubieten und wird am Ende auch hoffentlichz bei jedem Doktoranden ankommen.
Ein international vergleichbares Doktoratsstudium
welches allein der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses dient wäre angebracht. In einigen Wissenschaftsbereichen ist die Qualität eines österreichischen Doktorats nicht mit den Doctorates (PhD, etc) in anderen Ländern vergleichbar. Österreich hat darüberhinaus auch eine der niedrigsten Studienbeteiligungsquoten aber eine der höchsten Dichten an Doktoratsstudienabsolventen.
Präzisierung bitte
Unter
"Zusätzliche finanzielle Mittel sollen die Bildungsangebote in der Doktorats- und der gesamten Post-Doc-Phase verbessern." kann man zwei Sachen verstehen:
Entweder
1) (Weiter-)bildung während der Doktoratsphase, d.h. zusätzliche Kurse / Coaching / Seminarangebote, entweder in den sogenannten "generic skills", die im österreichischen Diskurs immer noch soft skills heißen, also alles von Präsentationstechniken bis Patentrecht; genauso aber auch fachspezifische (Weiter-)bildungsangebote, etwa Lehrveranstaltungen für DissertantInnen auf hohem Niveau oder Summer Schools
2) Oder man meint damit finanzielle Mittel für die Anstellung von (mehr) DoktorandInnen; offenbar die meisten KommentatorInnen hier verstehen dies so. Dann sollte man aber umformulieren, denn TeilnehmerInnen an Doktoratsprogrammen sind ja ForscherInnen, sie alleinig als Personen, die von einem "Bildungsangebot" profitieren darzustellen greift zu kurz.
Beides ist wichtig, nur für die Umsetzung und das Monitoring wäre hier Klarheit notwendig
verbesserte Kooperationsmodelle
„Um WissenschafterInnen nach Österreich zu bringen bzw. zu halten, sind inbesondere die vertraglichen Bedingungen stärker an internationale Standards anzupassen.“
Hier wäre zu ergänzen, dass – ebenfalls nach internationalem Vorbild – auch verbesserte Kooperationsmodelle mit Fachhochschulen ein guter Weg wären, WissenschafterInnen ins Land zu holen bzw. zu halten.
Wissenschaftliche Karriere
Ein richtiges Teure Track System, das international offen ist, mit einer in Österreich studierter verbindenden Mobilitäts- und Quanilfizierungsphase ist sehr wichtig, und wurde zu einer starken Attraktivitätssteigerung der Österreichischen wissenschaftsstandort und Hochschulstandort führen.
Doktorandenstellen
Es wäre für Osterreich als Wissenschaftsstandort sehr wichtig wenn es allgemein Zugängliche Doktorandenprogramme geschaffen wuerden, wie es sie in vielen anderen Ländern schon gibt. Diese sollten
(1) fuer alle Fachgebiete offen sein
(2) für internationale Bewerbung (wenn ein studierender zur Promotion nach Österreich kommen möchte) offen sein
(3) ausschliesslich nach Qualität des Bewerbers vergeben werden
(4) den Lebensunterhalt während der Promotion sichern + eine kleine Betrag für weiterführende Ausbildung (soft skills, internationale Schulen, Konferenzen etc ...) enthalten.
das APART PhD Programm der OeAW ist beschämend unterdotiert
für PostDocs gibt es schon sehr erfolgreiche ähnliche programme: LM und Schrödinger Programm des FWF, MC individual fellowships der EU, APART Programm der OeAW ... etc.
Wichtig bei all diesen Programmen ist die Antragstellung durch den Bewerber (PhD student oder PostDoc), und die Evaluierung des Kandidaten.