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Grund für diese Programmüberfrachtung ist die Neigung, identifizierte Probleme des FTI-Systems primär über das Fördersystem zu lösen anstatt verstärkt auch eine entsprechende Ausgestaltung forschungs- und innovationsfreundlicher Rahmenbedingungen wie beispielsweise Standardisierung, Steuer- oder Umweltgesetzgebung, als Stellgrößen in Betracht zu ziehen. Die Vielzahl an historisch gewachsenen und auf unterschiedliche Weise entstandenen thematischen Programmen im österreichischen Forschungsförderungssystem steht einer Fokussierung auf Schlüsseltechnologien und Schwerpunkte im Weg. Diese teilweise nur graduell voneinander unterscheidbaren Programme führen auf operativer Ebene zu Unübersichtlichkeit und relativ hohen Abwicklungskosten, ohne dass aus der Differenzierung klar erkennbare Vorteile ersichtlich wären.
Kommentare
wirtschaftspolitische Kompetenz
In der österreichischen Wirtschaftspolitik dürfte sich aufgrund der über Jahrzehnte praktizierten Tauschhändel zwischen den Regierungsparteien, die Fähigkeit zur Konzeption und (vor allem) Umsetzung von kohärenten wirtschaftspolitischen Strategien, zurückgebildet haben. Dies ist vor allem ein Problem, das durch die zuständigen Politiker und Minister verursacht wird und nur durch Veränderungen auf dieser Ebene beseitigt werden kann. Das Einzige was in diesem Umfeld offensichtlilch noch mölgich ist, sind viele, wenig miteinander zusammenhängende Programme, die immer nur einen kleinen Ausschnitt des zu kurierenden Problems angehen.